Schon in der Vergangenheit war die Politik der Stadt Bamberg oft Inhalt von kritischen Initiativen, Demonstrationen oder Aktionen. Sei es die Wohnungsnot, die Sperrzeit oder das Problem, dass für „Junge Kultur“ in Bamberg immer weniger Platz vorhanden ist – es gibt einige Punkte, an denen die Politik der Stadt an den Interessen insbesondere junger Menschen vorbeigeht.
Am 16. März 2014 sind in Bayern Kommunalwahlen. Auch Bamberg wird an diesem Tag einen neuen Stadtrat wählen, es bietet sich also die Chance, als Studierende der Uni Bamberg und als Bürger*innen der Stadt Einfluss auf die Kommunalpolitik vor Ort zu nehmen. Diese Möglichkeit müssen wir nutzen. Von den 13 000 Bamberger Studierenden haben nur ein unbekannter – aber vermutlich eher geringer – Teil in Bamberg ihren Erstwohnsitz. Sie haben also eigentlich ihren momentanen Lebensmittelpunkt hier, sind aber in Bamberg nicht wahlberechtigt. Das bedeutet, dass wir Studierende zwar einen großen Teil des Stadt- und Kulturlebens prägen und von politischen Entscheidungen des Stadtrats entscheidend betroffen sind, bei den Wahlen aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Folge ist, dass zum einen kaum junge Menschen im Stadtrat vertreten sind, zum anderen die Politik der Stadträt*innen meist an den Interessen junger Wähler*innen vorbeigeht.
Um bei den Kommunalwahlen ein Wahlrecht zu bekommen, muss man sich spätestens zwei Monate vor der Wahl ummelden. Nur wenn wir diese Chance nutzen, haben wir die Möglichkeit, den Druck auf die lokalen Politiker*innen und Mandatsträger*innen zu erhöhen und den Einfluss junger Menschen auf die Stadtpolitik zu stärken. Studentische und jugendliche Themen können so mehr in den Mittelpunkt gerückt werden.
Meldet Euch nach Bamberg um, wenn Ihr mit der Politik der Stadt nicht einverstanden seid, um bei den Kommunalwahlen im März 2014 aktiv die Politik unserer Stadt mitgestalten zu können. Neben dem Vorteil, an dem Ort wählen zu können, an dem Ihr Euren Lebensmittelpunkt habt, bekommt Ihr – solltet Ihr im 1., 2. oder 3. Hochschulsemester sein – auch noch 50 Euro von der Stadt geschenkt. Alles, was ihr beim Ordnungsamt braucht, ist euer Personalausweis. Die Öffnungszeiten des Ordnungsamts im Neuen Rathaus sind Montag bis Freitag: 08:00 – 12:00 Uhr und montags noch zusätzlich 14.00 – 18.00 Uhr.
Lasst uns nicht nur über Bamberg schimpfen, sondern meldet Euch um und verleiht Euren Positionen eine Stimme! Es liegt an uns, unsere Stadt auch für junge Menschen lebenswert zu gestalten.
2 Gedanken zu „Überlasst Bamberg nicht den Anderen!“
Gute Idee! Ich habe meinen Wohnsitz hier, um den alten Urfranken mal etwas Paroli zu bieten und ein wenig frische Luft (oder Lust?) in die Rentnerstadt zu bringen!
AAABER: Bitte lasst in Zukunft das nervige *Innen weg. Das sage ich als Frau. Ich finde es nämlich nervig und albern. Da kommt man sich als Frau so bemitleidet vor („bitte nennt uns explizit“). Danke 😉
Liebe Jessica,
für uns ist das Gendern eine Selbstverständlichkeit und deshalb das *innen. Es geht uns darum, die strukturelle Benachteiligung der Frauen auch in der Sprache sichtbar zu machen. Dass Dir das *innen sauer aufstößt und Du Dich damit auseinandersetzt, zeigt, dass wir genau das Richtige erreichen. Warum ist es für uns Frauen denn normal, nicht angesprochen zu werden? Unser Ziel ist es in weiter Ferne natürlich, dass die Unterscheidung in binäre Geschlechter gar nicht mehr notwendig ist, aber solange noch zwischen den Geschlechtern getrennt und Frauen strukturell benachteiligt werden, ist das Gendern für uns eine von mehreren verschiedenen Arten, um darauf aufmerksam zu machen.
Liebe Grüße
Sophia für die Jusos Bamberg