Ein Besuchsbericht über den Bayernhafen Bamberg

Der Bamberger Hafen

 

Schaut man sich Bamberg von oben an – beispielsweise über Google Maps – , fällt einem wahrscheinlich nicht erst unser schönes Altes Rathaus oder unser Dom auf. Viel eher fällt die Aufmerksamkeit auf die zwei großen Hafenbecken hier in Bamberg.

Anstelle der Hafenromantik die im fünfzehnten Jahrhundert noch ‚An den Kranen‘ vorherrschte, breitet sich heute der trimodale Umschlagplatz Bambergs, wie Alexander Ochs der Prokurist des bayernhafen Bambergs den Hafen selbst bezeichnet, über 96 Hektar aus.

 

Der Hafen besitzt inzwischen nicht nur einen sondern sechs Kräne und eine Bilanzsumme von circa 183 Millionen Euro. Auf dem Gelände sind rund 500 Unternehmen angesiedelt und 1800 Mitarbeiter beschäftigt.Verwaltet wird dies alles vom Bayernhafen GmbH & Co. KG, welche gleichzeitig mehrere Hafen in Bayern von Aschaffenburg bis Passau betreibt. Alleiniger Gesellschafter der bayernhafen Gruppe ist unser Freistaat Bayern.

 

Leicht zu übersehen ist, dass die bayernhafen Gruppe trotz ihrem Namen hauptsächlich Lkw-Umschläge abwickelt, nämlich zu zirka 80 Prozent. Schiff und Lkw folgen mit jeweils  11 und 9 Prozent.

Zu den täglichen 8700 Tonnen Güter  die im Hafen zwischen Schiene, Straße und Wasser hin und her verschoben werden, zählen  Agrarprodukte wie Getreide oder Dünger, Altmetall, Erdölerzeugnisse und verschiedenste Großhandelsgüter.

Mit steigender Tendenz legen aber auch Personenschiffe im Hafen an. Klassischerweise handelt es sich hierbei um gut situierte Touristen im oberen Altersbereich, die eine Flusskreuzschiffahrt von Amsterdam nach Budapest gebucht haben und im Schnitt jeweils 30 bis 50 Euro in Bamberg hinterlassen. Bei 130000 Leuten, wie im Jahr 2014, entspricht dies immerhin 3,9 bis 5 Millionen Euro.

 

Sorgen bereitet Alexander Ochs die steigende Schnellversand-Kultur, bei der der Transport über den Wasserweg natürlich nicht mithalten könne. Eine weitere Herausforderung für die Binnenschifffahrt ist der stark gesunkene Ölpreis, der den Landweg per Lkw um einiges kostengünstiger macht.

Nichtsdestotrotz sieht Alexander Ochs die Zukunft des Hafens durchaus positiv. Er verweist nicht nur auf die hohen Investitionsrate des Hafens, sondern auch auf die steigende Bedeutung von umweltschonenden Transportalternativen.

 

Nach Herrn Ochs wird der Hafen als „Ventil der Zukunft“ deshalb voraussichtlich auch weiterhin einen bedeutende Stellung in Bamberg einnehmen.

 

verfasst von unserem stellv. Juso-Vorsitzenden Robin Schultz

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