Die hässlichen Fratzen

Das Jahr 2011 sollte uns eines klar machen: die Gefahr, welche vom Rechtsextremismus ausgeht darf nicht unterschätzt werden. Zuerst das unfassbare Attentat auf Utøya und nun die Verbrechensserie des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds. Und im Umfeld all dessen zeigt sich die hässliche Fratze der Gesellschaft.

 

Da sind zuallererst die Opfer dessen zu nennen, was der Boulevard in seiner xenophoben Art „Döner-Morde“ genannt hat, weil zwei von ihnen belegte Fladenbrote verkauft haben: Sie und ihre Familien wurden von den Staatsorganen jahrelang diffamiert und mit ungerechtfertigten Anklagen konfrontiert. Da war die Rede von Türken-Mafia oder Drogenkriminalität, worin sich die Opfer verstrickt haben sollen. Diesen Menschen wurde Leid angetan, das nicht wieder gut zu machen ist und wenn diese Menschen kein Vertrauen mehr in den deutschen Staat haben ist das nur all zu verständlich.

 

Und da sind die Polizei und der Verfassungsschutz, die Dank jahrzehntelangem Kampf gegen die RAF so auf Linksextremismus getrimmt sind, dass man meinen könnte, sie wären auf dem rechten Auge blind. Der große Aufschrei, den die Verantwortlichen nun los lassen von wegen man würde den Kampf gegen rechts sehr entschieden führen ist verlogen die hat dazu eine nette Fallsammlung zusammengetragen. Aber eigentlich kann jeder solche Geschichten erzählen.

Oder : wo die Polizei zur Bekämpfung aufrechter Demokraten alle Gesetze und die Verfassung ignoriert und während einer Demonstration Millionen Handydaten abfangen?

 

Es ist schon pervers wenn man sieht, mit welcher Akribie dieser Staat gegen engagierte und mutige Bürgerinnen und Bürger vorgeht, während er gleichzeitig den Neonazis Narrenfreiheit lässt und sie sogar – Stichwort V-Leute – unterstützt. Die zuständige Bundesfamilienministerin offenbart denn auch ein erschreckendes Weltbild: Sie schafft es nicht, gegen Rechtsextremismus zu reden ohne gleichzeitig ein „aber die Linken“ dranzuhängen. Frau Schröder hat im Geschichtsunterricht wohl für gewöhnlich geschlafen sonst würde sie solche Vergleiche unterlassen. Wenn drei Menschen sich durchs Land morden für eine Ideologie, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat und die so menschenverachtend ist, dass man es sich eigentlich gar nicht vorstellen kann, dann ist das eine vollkommen andere Hausnummer.

Aber das zu begreifen haben sich die Konservativen schon immer schwer getan. Oder, um es frei nach Franz Josef Strauß zu sagen: „Rechts von uns ist nur die Wand“.

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